Konzepte permanenter Veränderung sowie stetige künstlerische Richtungswechsel zeichnen Gerhard Kaisers Arbeit aus. Das dialogische Zusammenwirken von Objekt, Grafik, Malerei und Fotografie erklärt den multidisziplinären Ansatz Kaisers Kunst, die in ihrem installativen Charakter einerseits Raum zur Verfügung stellt, andererseits auch in Besitz nimmt. Beim Umlaufen Kaisers Arbeit wähnen sich die Betrachter in einer Art Endlosschleife der Bilder. Es scheint keinen Anfang und kein Ende zu geben. Die an der vorderen Stirnseite Kaisers Arbeit auf den Fußboden projizierte Eingangssituation, die das Kommen und Gehen der Besucher als Livebild dokumentiert, steht für die Realität im Hier und Jetzt. Die auf eine Wandnische projizierte Sentenz “Images Never End“ auf der gegenüberliegenden Seite der Installation hingegen visualisiert das Trügerische des Bildbegriffs generell: Die Trägerfläche der Projektion ist nämlich nicht die Wandnische an sich, sondern eine applizierte Fototapete ihrer selbst: Das Bild also als optische Reproduktion subjektiv gestalteter Wirklichkeit.
„Mein künstlerisches Konzept basiert auf der Auseinandersetzung mit sehr unterschiedlichen divergierenden und ineinandergreifenden Medien (Zeichnung, Fotografie, Scans, Objekt, Druck und Installation). Mich interessiert die Kommunikation der Medien untereinander, innerhalb des Arbeitsprozesses. Eine Zuordnung zu klassischen Techniken ist nicht möglich. Meine Arbeit unterliegt einem steten Prozess der Veränderung, der durch den sehr verschlungenen Medienmix in raumgreifende Installationen mündet. Dabei bediene ich mich meines Archivs (Dokumente, Fotografien, Texte).“
Gerhard Kaiser