Ganz anders als bei den unter dem Titel „Blue Garden“ zusammengefassten Bildern, die – der Titel ist Programm – überwiegend in sattem Blau gehalten sind. Der Künstler selbst beschreibt „Blue Garden“ als einen „Raum unserer Seele, wo Verborgenes, Geheimnisvolles wohnt. Das Dunkle und Schöne, unsere Ängste, unsere Freuden (…)“. Verführerisch, ungeschliffen in ihrer Ursprünglichkeit, von trotziger Heiterkeit und kruder Lust an der ungezähmten Leuchtkraft, umschreibt diese bipolare Serie. Die Sammlung „Eine große Reise“ bezeichnet der Künstler selber als „ein malerisches Tagebuch“. Diese Werke stellen sich in unterschiedlicher Farbintensität dar, mal expressionistisch, dann wieder gegenständlich abstrakt. Das Besondere der Bilder Seibetseders liegt in dem ständigen Wechsel von konkreter Bildaussage und Wirkung. Letztere erzielt durch die einzigartige Komposition von Formen und Farben, vollendet durch die dem Künstler eigene Schichttechnik. Zusammengefasst in einer kartonierten Sammelmappe, stellen die drei Booklets eine in sich geschlossene Trilogie der farbintensiven Empfindungen, Stimmungen und Assoziationen dar. Die erklärenden Essays von DDr. Leopold Kogler begleiten den Betrachter auf der faszinierenden Bilder-Reise. Sie bilden einen fachmännischen und zugleich verständlichen Zugang zu den ausdrucksstarken Werken Wilhelm Anton Seibetseders.
„Wilhelm Anton Seibetseder sieht sich nicht als einer, der bunte Bilder macht. (…) es geht ihm um Malerei, um das Machen von wirkungsvollen Bildern.“ „Bevor ich meine Arbeit beginne, mache ich mich frei von Vorstellungen und Bildern im Kopf. Ich wähle eine Farbe intuitiv nach dem momentanen Empfinden. (…) In meiner Malerei offenbaren sich immer wieder Landschaften. Sobald ich sie erkenne, beginne ich zu wandern, zu entdecken, zu erforschen (…).“
Wilhelm Anton Seibetseder