Katalog zur gleichnamigen Ausstellung im Kunsthaus Muerz.
von Gerhard Kaiser, Urlsula Horvath, Günther Oberhollenzer, Robert Fleck, Adrian Kowanz, Manfred Wakolbinger, Claudia Lehner-Jobs, Lena Grabher
In seiner Tätigkeit als Professor und Rektor revolutionierte Oswald Oberhuber in den Achtzigerjahren die Hochschule für Angewandte Kunst in Wien. Seine Lehre war geprägt von größtmöglicher Offenheit. Die individuelle Entwicklung und die eigenständige Position seiner Studierenden waren ihm immer wichtige Anliegen. Die permanente Veränderung prägte auch seine eigene künstlerische Tätigkeit.
Wenn wir es nun in dieser Ausstellung auch mit sechs sehr unterschiedlichen künstlerischen Positionen zu tun haben, zeigt sich doch in ihnen allen Oswald Oberhubers Grundgedanke. Eine forschende, experimentelle Arbeitsweise sei hier ebenso erwähnt, wie die Ablehnung stilistischer Zuordnungen. Die engen Grenzen künstlerischer Gattungen werden aufgehoben. Vielmehr handelt es sich um Arbeiten, die ausgehend von konzeptuellen Grundlagen auf unterschiedliche Weise verschiedene Medien überschneiden und verketten. Die KünstlerInnen reflektieren über Medien, Wahrnehmung und Sichtbarkeit, aber auch über die Begriffspaare Bild und Abbild sowie Mikro- und Makrokosmos. Die Auseinandersetzung mit dem Raum – in konkreter, abstrakter und virtueller Form – stellt dabei immer ein zentrales Thema dar. Sechs starke, unabhängige Künstlerpersönlichkeiten befinden sich für zwei Monate auf einem Zwischenstopp im kunsthaus muerz.